Allgemeiner Deutscher Fahrrad-Club Kreisverband Bad Tölz-Wolfratshausen

Mehr Engagement vom Bund.

Mehr Engagement vom Bund. © ADFC/ April Agentur

Fahrradland Deutschland. Jetzt!

Es ist höchste Zeit, dass der Radverkehr mehr politische Berücksichtigung findet. Der ADFC hat daher für diese Legislatur seine wichtigsten verkehrspolitischen Forderungen in einem Positionspapier zusammengefasst.

Es wird Zeit, dass sich was bewegt. Radfahren hat sich weltweit zum Megatrend entwickelt. Immer mehr Städte haben erkannt, dass die Förderung des Radverkehrs eine Schlüsselrolle für die nachhaltige Umgestaltung des städtischen Verkehrs und für lebenswertere Städte einnimmt.

In Deutschland haben sich in den vergangenen Jahren immer mehr Menschen fürs Rad entschieden – aber mittlerweile stagniert der Radverkehrsanteil. Viele Menschen wollen Rad fahren, werden aber davon abgehalten, weil sie nicht das Gefühl haben, sicher und komfortabel fahren zu können.

ADFC fordert die Verkehrswende

Vielerorts ist die Radverkehrsinfrastruktur für den Alltagsverkehr unzureichend und häufig auch schlecht konzipiert. „Für eine konsequente Radverkehrsförderung mangelt es an Geld, Personal und politischem Willen“, sagt der stellvertretende Bundesvorsitzende Ludger Koopmann.

Deshalb hat der ADFC zur Bundestagswahl 2017 klare politische Forderungen erarbeitet, die er in seinem Leitantrag „Fahrradland Deutschland. Jetzt!“ festgehalten und auf der Bundeshauptversammlung im November 2016 einstimmig beschlossen hat.

Darin fordert der ADFC die Verkehrswende. Und die Verkehrswende braucht einen starken Umweltverbund mit einem starken Radverkehr.

Fahrradfahren im täglichen Verkehr
Fahrradfahren im täglichen Verkehr © ADFC | april agentur

Der ADFC fordert:

  • Vorrang für Radfahrer, Fußgänger und ÖPNV!
  • 800 Mio. Euro pro Jahr für Radverkehr!
  • Tempo 30 in Ortschaften!
  • Qualitätsstandards für Radinfrastruktur!
  • Radschnellwege statt Stadtautobahnen!
  • Zielgerichtete Verteilung von Finanzmitteln für Radverkehr an Kommunen!
  • Verkehr und StVO an Vision Zero ausrichten!
  • Eine/n Parlamentarische/n Staatssekretär/in fürs Rad!

 

Mehr Schub vom Bund

Damit die Verkehrswende nachhaltig gelingt, muss der Umweltverbund mit Rad-, Fuß- und öffentlichem Verkehr Vorrang vor dem Autoverkehr bekommen. Dem Radverkehr kommt innerhalb des Umweltverbunds vor allem bei kurzen und mittleren Distanzen eine wichtige Rolle zu.

„Wir wollen, dass der Anteil des Fahrrads an den zurückgelegten innerstädtischen Wegen bis 2025 auf 40 Prozent im Bundesdurchschnitt steigt und der Anteil an der Verkehrsleistung auf 15 Prozent. Das entspricht einer Verfünffachung des derzeitigen Radverkehrs“, sagt Ludger Koopmann.

Die Niederlande und das Ruhrgebiet zeigen, dass Radschnellwege erhebliches Potenzial haben, den Autoverkehr in Städten und im Umland zu reduzieren. Der ADFC fordert, dass der Bund in urbanen Ballungsräumen Radschnellwegen den Vorrang vor dem Autobahnausbau gibt, um Pendlerverkehre auf das Fahrrad zu verlagern.

Mehr Geld

Um den Radverkehr deutschlandweit attraktiv zu gestalten, sind verbindliche Qualitätsvorgaben für den Bau von Radwegen notwendig und mindestens 800 Millionen Euro pro Jahr.

Neben den Mitteln, die der Bund direkt für den Radverkehr bereitstellt, ist auch die finanzielle Unterstützung der Kommunen wichtig. Über die Fortführung des Gemeindeverkehrsfinanzierungsgesetzes (GVFG) und eine Nachfolgeregelung des Entflechtungsgesetzes sollen zweckgebundene finanzielle Mittel zum Ausbau der Radinfrastruktur verfügbar sein.

Mehr Sicherheit

Der ADFC fordert Tempo 30 als Regelgeschwindigkeit in geschlossenen Ortschaften und eine Verkehrssicherheitsarbeit, die sich verbindlich an der Vision Zero, keine Toten im Straßenverkehr, orientiert und dies als oberste Prämisse in die Straßenverkehrsordnung (StVO) aufnimmt.

Letztlich fehlt auf Ebene der Bundesregierung eine Person, die das gesamte Thema im Blick hat und ressortübergreifend steuert, daher fordert der ADFC beispielsweise eine/n Parlamentarische/n Staatssekretär/in.

Politischer Druck vor Ort

Um all das zu erreichen, hat der ADFC auch ein Aktionsprogramm mit aufmerksamkeitsstarken und sympathischen Straßenaktionen und politischen Formaten für ADFC-Gliederungen zusammengestellt. Mit diesen Aktionen will der ADFC vor Ort sichtbar werden und seine politischen Forderungen in die ganze Bundesrepublik tragen, um endlich die Verkehrswende einzuleiten.

https://toel-wor.adfc.de/artikel/fahrradland-deutschland-jetzt-5

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