Schlechter Radweg © ADFC
Bayern braucht ein Radgesetz
ADFC Bayern und VCD Bayern fordern ein grundsätzliches Umdenken in der Verkehrspolitik. Die zwei Verbände appellieren gemeinsam an die bayerische Staatsregierung, zur Förderung des Radverkehrs endlich einen verbindlichen Rahmen zu schaffen.
Der Bayerische Landtag hat am 10. März 2022 die Gesetzentwürfe von SPD und BÜNDNIS 90 / DIE GRÜNEN zu einem Bayerischen Radgesetz abgelehnt.
Bernadette Felsch, Vorsitzende des ADFC Bayern, kommentiert die Radgesetz-Ablehnung in der 2. Lesung des Bayerischen Landtages: „Natürlich überschattet der Ukraine-Krieg gerade alles. Die Ablehnung des Radgesetzes durch CSU, Freie Wähler, FDP und AfD im Bayerischen Landtag mag deshalb momentan unwichtig erscheinen. Zugleich wird uns aber drastisch unsere Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen bewusst. Alternativen zu gesundheitsschädlicher fossiler Mobilität sind deshalb noch wichtiger geworden. Wir brauchen also mehr denn je enorme Verbesserungen der Fuß- und Radverkehrsinfrastruktur. Schon seit 2018 fordern wir ein Rad-Gesetz für Bayern, das wie das Berliner Mobilitätsgesetz den dafür nötigen Rahmen schafft! Auch weitere Bundesländer arbeiten an solchen Gesetzen oder haben - wie NRW- bereits ein Radgesetz beschlossen. Bayern setzt dagegen weiter auf bloße Absichtserklärungen und Ziele, die ohne klar geregelte Zuständigkeiten, Ressourcen und ohne Unterstützung der Kommunen leider utopisch bleiben.“
„Seitdem 2017 das Radverkehrsprogramm Bayern 2025 verkündet wurde, das bis 2025 eine Verdoppelung des Radverkehrsanteils auf 20 % verspricht, ist der Radverkehrsanteil gerade mal um 1 % auf 11 % gestiegen. Das zeigt, dass der Radverkehr in Bayern bisher in Sonntagsreden gewürdigt wird, kaum jedoch in der Realität. Wir wünschen uns stringente landesweite Rahmenbedingungen, die im Sinne einer angebotsorientierten Verkehrsplanung zu einer intensiveren Nutzung von Fuß- und Radverkehr anregen. Zusammen mit einer Stärkung des ÖPNV insbesondere auch im ländlichen Raum kann die systematische Förderung des sog. „Umweltverbundes“ dazu beitragen, die Importabhängigkeit von fossilen Energieträgern signifikant zu vermindern", ergänzt Andreas Kagermeier, Vorstandsmitglied des VCD Bayern.
Hinweis für Redaktionen
DiesePressemitteilung und weitere finden Sie in unserem Pressebereich.
Pressekontakte
Laura Ganswindt, Pressesprecherin ADFC Bayern, Tel. 0160 / 8544366, E-Mail: presse [at] adfc-bayern.de
Andreas Kagermeier, VCD Bayern, Tel. 0172 / 9600865 , E-Mail: andreas.kagermeier [at] vcd-bayern.de
Über den ADFC
Der Allgemeine Deutsche Fahrrad-Club e.V. (ADFC) ist mit bundesweit rund 200.000 Mitgliedern, davon mehr als 30.000 in Bayern, die größte Interessenvertretung der Radfahrerinnen und Radfahrer in Deutschland und weltweit. Er berät in allen Fragen rund ums Fahrrad: Recht, Technik und Tourismus. Politisch engagiert sich der ADFC auf regionaler, nationaler und internationaler Ebene für die konsequente Förderung des Radverkehrs.
ADFC Bayern auf
Twitter
Instagram
Facebook
YouTube
Über den VCD
Der Verkehrsclub Deutschland e. V. (VCD) ist ein gemeinnütziger Umweltverband mit mehr als 50.000 Mitgliedern, davon über 8.000 in Bayern, der sich seit 1986 für eine klimaverträgliche, sichere und gesunde Mobilität für Menschen einsetzt. Sein Ziel ist die Verkehrswende, damit alle Menschen – egal ob in der Stadt oder auf dem Land – mit Bus, Bahn, Rad, zu Fuß und mit geteilten Fahrzeugen unterwegs sein können und niemand mehr auf ein eigenes Auto angewiesen ist. Damit in Zukunft unsere Mobilität komfortabel, sicher und bezahlbar ist und der Verkehr das Klima schont, frei von Schadstoffen ist und niemanden das Leben kostet. Die Verkehrswende sorgt dafür, dass es statt Blech, Lärm und Enge in den Städten, Raum zum Verweilen, Spielen, sich Begegnen und zum Durchatmen gibt.
VCD Bayern auf
https://twitter.com/VcdBayern
https://www.facebook.com/VCDBayern